Das Glasmuseum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Glasfabrikanten Edmund Gelsdorf. Es wurde im Jahre
1924/25erbaut. Die Familie Wilhelm Gelsdorf kam 1877 mit 26 Glasmacherfamilien aus Schlegel/Schlesien nach Weißwasser und übernahm hier die Glasfabrik Zwahr, Neubauer & Co. Sohn Edmund Gelsdorf übernahm die Firma nach dem Tod seines Vaters Wilhelm Gelsdorf.
Im Erdgeschoss des Museums befinden sich die Ausstellungsräume zur Heimatgeschichte und industriellen Entwicklung von Weißwasser sowie zur Entwicklung der Hafenöfen, die vom Altertum bis zur heutigen Zeit gezeigt. wird.
Im Foyer werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt.
Die Herstellung von Kelchglas ist im Flur der 1. Etage nachgestellt. Hier sind der Teil eines Hafenofens mit einer Kelchwerkstelle und den entsprechenden Arbeitswerkzeugen der manuellen Glasherstellung zu sehen.
Im ersten Raum des Rundganges auf der 1. Etage erhält man Informationen über die Ausgangsstoffe für die Herstellung von Glas. Die wesentlichsten Rohstoffe sind Sand, Soda, Kalk, Pottasche und Bleimennige. Je nach Glasart werden sie in unterschiedlichen Mengen zum Gemenge vermischt, dem je nach Glasart noch weitere Stoffe in geringeren Mengen zugegeben werden. Daraus entsteht der Werkstoff „Glas“.
Weiter sind hier Holzformen für die manuelle Glasproduktion zu sehen, in die das Glas eingeblasen wird.
Viel Wissenswertes über die Veredlung des Glases durch Schleifen erfährt man im zweiten Raum. Hier können auch historische Gläser aus den Glashütten Weißwassers bewundert sowie eine Vorrichtung zum Absprengen der technologisch notwendigen Kappen bei Hohlgläsern betrachtet werden.
Auch der nächste Raum informiert über die abtragenden Veredlungstechniken (Arsall-Glas, Gravieren, Pantographieren, Guillochieren, Mattätzen/Tiefätzen, Sandstrahlen, Lasergravur).
Der zentrale Raum der 1. Etage ist dem großen Glasgestalter Prof. Wilhelm Wagenfeld gewidmet.
Im sich anschließenden Raum erfahren wir Vieles über Friedrich Bundtzen – den Nachfolger von Prof. Wilhelm Wagenfeld und ersten Leiter der „Werkstatt für Glasgestaltung“ – und weitere Designer wie Horst Gramß, Manfred Schäfer, Georg Richter,…
Die Exponate im sich anschließenden kleinen Korridor sind verschiedene Einweckgläser, Flaschen und Gärballons.
Im vorletzten Raum sind die auftragenden Veredlungstechniken Malerei und Siebdruck dargestellt.
Der Rundgang schließt im Raum für Technische und sonstige Gläser. Bedeutsam sind hier z. B. Glasteile für Bildröhren, deren Produktion weltweit erstmals in Weißwasser zu Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts begann.