Theater/Oper

Franz Kafka: »Ein Bericht für eine Akademie«

In der Hauptrolle ein Affe. Er lebt nicht im Zoo hinter Gittern, sondern ist der große Star der Varietés. Vor die hohe Akademie ist er geladen, um über seine spektakuläre Wandlung vom Affen zum Menschen zu berichten. Aber wird er die ganze Wahrheit preisgeben? Sein »Aufstieg« ist die Geschichte von schmerzlichen Niederlagen und triumphalen Siegen. Unter dem Beifall seiner Bändiger wird er zum komisch-tragischen Held. Ein Affe als Charlie Chaplin? »Rotpeter« – so sein Menschen-Name – hat vor allem das Saufen gelernt … Wir lachen, weinen und erschrecken …

Mit dieser Aufführung feiern wir Franz Kafka, einen der großen deutschen Schriftsteller, in unserer Gegenwart. Er ist vor 100 Jahren, 40jährig, in einer Klinik bei Wien an Tuberkulose gestorben. Von seinem Weltruhm hat er nie erfahren, alles Geschriebene sollte nach seinem Tod verbrannt werden. Dem Schriftsteller-Freund Max Brodt ist zu verdanken, dass Kafkas Werk erhalten blieb: Geschichten von Außenseitern und Suchenden, Helden des Alltags in einer absurd entfremdeten Gesellschaft, die Anpassung, Gehorsam und »Norm« erwartet. Erschrecken, Mitgefühl und Gelächter – das liegt bei Kafka sehr nah beieinander.

Der Regisseur Claus Peymann hat Theatergeschichte geschrieben. Er war Theaterdirektor in Frankfurt, Stuttgart, Bochum, am Wiener Burgtheater und – in der Nachfolge Bertolt Brechts und Heiner Müllers – am Berliner Ensemble. Seine Uraufführungen der Stücke von Peter Handke, Thomas Bernhard, Peter Turrini und Elfriede Jelinek lösten heftige politische Auseinandersetzungen aus. Die Erregung über Bernhards »Heldenplatz« gilt als größter Theaterskandal der österreichischen Nachkriegs-Geschichte.

In der Aufführung lernen wir einen sehr jungen Schauspieler aus Wien kennen: Nico Dorigatti. Neben seinem Studium am Max-Reinhardt Seminar absolvierte er eine Ausbildung zum Stuntman – die beste Voraussetzung, einen Affen zu spielen? Dorigatti gab sein Debüt im Wiener Theater in der Josefstadt als Lucky in Claus Peymanns Inszenierung »Warten auf Godot«. Das Publikum feierte ihn als Entdeckung des Jahres – und als exzellenten Komödianten.

Ein Affe als Theaterstar? – das Lausitz Festival macht es möglich: Der Lichtsaal der ehemaligen Telux- Glas-Fabrik in Weißwasser wird zum Schauplatz der Tragik-Komödie eine Affens.
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Informationen

08.09.2024 06:44 - 06:44
Danner-Halle, TELUX-Gelände

Weitere Termine
September
08.09.2024 – 18:30 10.09.2024 – 19:30 11.09.2024 – 19:30 12.09.2024 – 19:30

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