Halim Youssef: 99 zerstreute Perlen

An einem Märztag in einer Stadt in Deutschland. Azado, ein Dolmetscher von Anfang fünfzig aus Syrien ist auf dem Weg in ein Krankenhaus für psychisch erkrankte Menschen. Unerwartet nähert sich ihm von hinten ein junger, kräftiger Mann und schlägt auf offener Straße mit einem scharfen Eisen auf seinen Kopf ein. Azado ist sofort tot. Die örtliche Presse berichtet über die schockierende öffentliche Hinrichtung. Doch eines fällt niemandem auf: Als Azado zu Boden fiel, ist auch der Faden seiner Gebetskette mit 99 Perlen gerissen.
Azados dramatische Lebensgeschichte wird Perle für Perle erzählt, seine schwierige Kindheit, die Sehnsucht nach seiner Mutter, die bei seiner Geburt starb, seine erste, unerfüllte Liebe und die Ängste und Probleme als Geflüchteter. Seine Vergangenheit lässt ihn nicht los. Mal nüchtern, mal in leidenschaftlicher Anteilnahme schildert der Erzähler das Schicksal von Geflüchteten in den Aufnahmeeinrichtungen im Jahr 2015.
Halim Youssef wurde in der kurdischen Stadt Amude in Syrien geboren und lebt seit 2000 in Deutschland. Er erhielt 2015 den kurdischen Literaturpreis in Sulaymaniyah in Irakisch-Kurdistan.
Gemeinschaftsveranstaltung von Thespis Zentrum und Stadtbibliothek Bautzen im Rahmen der Interkulturellen Woche, gefördert durch den Freistaat Sachsen und den Landkreis Bautzen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Eintritt frei